Die drei Gifte – Hass, Unwissenheit beziehungsweise Verblendung und Gier – verursachen tiefes Leid. Insgesamt gibt es 74 000 verschiedene Ausprägungen oder Nuancen dieser drei Gifte, was die gewaltige Vielfalt und Wirkung dieser negativen Kräfte verdeutlicht.
Hass – das erste von drei Giften
Hass entsteht immer dann, wenn wir Dinge oder Wünsche nicht bekommen – oder nicht so erhalten, wie wir sie wollen. Es entwickelt sich eine innere Haltung des Widerstands: „Ich will es anders“ oder „Ich will das so nicht“. Dieses Gefühl zeigt sich oft in Beziehungen, zum Beispiel wenn die Verhaltensweisen von anderen Personen uns nicht gefallen. Wir glauben, unser Glück hinge davon ab, ob jemand anders sich verändert. Je mehr wir uns gegen diese äußeren Einflüsse wehren, desto stärker wächst der innere Druck nach Veränderung – und Hass entsteht. Oft richten wir diesen Hass auch gegen die Personen, die uns unsere Wünsche nicht erfüllen.
Gier – das zweite Gift
Gier zeigt sich als Drang, etwas unbedingt haben zu wollen: eine Person, einen Gegenstand oder ein bestimmtes Gefühl. Sie lässt uns glauben, dass nur dieser Wunsch unser Glück garantiert. Ohne das ersehnte Objekt oder die gewünschte Person fühlen wir uns verloren und glauben, nie wieder glücklich sein zu können. Der Wunsch nach „mehr, weiter, besser, länger“ wird zum Antrieb – und gleichzeitig zur Quelle von Leid. Selbst wenn wir das Gewünschte erreichen, hält die Zufriedenheit nicht lange an. So beginnt ein endloser Kreislauf, der uns immer wieder enttäuscht.
Unwissenheit bzw. Verblendung. Das Gift Nr. 3
Unwissenheit äußert sich darin, dass wir unser Glück nur in äußeren Dingen oder in anderen Personen suchen. Die Aufmerksamkeit bleibt nach außen gerichtet, in der Annahme, dass dort die Erfüllung der eigenen Träume liegt. Doch dieses Streben führt in die Sackgasse. Besonders in Beziehungen zeigt sich dieser Mechanismus: Anfangs scheint alles perfekt, doch mit der Zeit erkennt man, dass der andere Mensch schon immer so war, wie er jetzt erscheint – nur war die eigene Sicht durch Gier und Verblendung getrübt.
Veränderung der drei Gifte
Wer beginnt, die eigenen Gedanken, die Sprache und das Verhalten zu reflektieren, kann diese Prozesse mit Aufmerksamkeit wahrnehmen. Es empfiehlt sich, in solchen Situationen zu analysieren, aus welchen Quellen die aktuellen Gefühle und Emotionen stammen. Mit ausreichend Selbstreflexion kann anerkannt werden, dass es sich um eigene emotionale Reaktionen handelt. Und die Verantwortung dafür liegt auch bei der Person selbst. Diese Erkenntnis bildet den Ausgangspunkt für eine Veränderung. Sind Gefühle und Reaktionen als eigene identifiziert und angenommen, so eröffnet sich die Möglichkeit, sie gezielt zu beeinflussen. Dies geschieht durch die bewusste Beobachtung und Steuerung der eigenen Gedanken, Worte und Handlungen. Alternative Wege zu einer nachhaltigen Veränderung bestehen in der Regel nicht.
In der Regel ist der Prozess für sehr viele Menschen nicht einfach. Immer wieder braucht es einen Begleiter, der den Weg schon früher gegangen ist und unterstützen kann. Ich kann Sie dabei begleiten. Hier ist der Link zum Termin.