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Olga Hildebrandt

Sexualpräferenz

Störungen der sexuellen Präferenz (Paraphilien)

Unter dieser Bezeichnung werden Störungsbilder verstanden, bei denen die betroffenen Personen, die von der Norm (was auch immer die Norm ist? und wer hat sie aufgestellt?) abweichenden sexuellen Impulsen (Paraphilien) haben.

Das bedeutet, dass Personen, die über abweichende sexuelle Neigungen verfügen, jedoch nicht darunter leiden, auch nicht als gestört oder behandlungsbedürftig angesehen werden, solange sie weder andere noch sich selbst durch ihre abweichenden sexuellen Bedürfnisse beeinträchtigen oder gefährden.
Zu solchen Paraphilien, die überwiegend Männer betreffen, gehört unter anderem die ausschließliche oder überwiegende sexuelle Erregbarkeit mit und/oder durch Gegenstände(n) wie Schuhe, Strümpfe, Wäsche etc. (sog. »Sexueller Fetischismus«) oder die Vorliebe, frauentypische Kleidungsstücke zu tragen (z.B. Seidenstrümpfe und Dessous), weil dies als sexuell erregend erlebt wird (sog. »Transvestitischer Fetischismus«).

Weiter gehört zu dieser Gruppe z.B. das Erleben sexueller Erregung durch das Ausüben oder Erdulden von Macht und Ohnmacht, Dominanz und Unterwerfung sowie durch das Beibringen oder Erleiden von Schmerzen (sog. Sexueller Sado-/Masochismus), das Einbeziehen von Fäkalien in die sexuelle Interaktion (sog. Uro-/Koprophilie) sowie z.B. auch das Erleben sexueller Erregung durch das Abschnüren der Sauerstoffzufuhr (sog. Hypoxyphilie) usw. Auch die sexuelle Erregbarkeit durch vorpubertäre Kinderkörper (sog. Pädophilie) gehört zur Gruppe der Präferenzstörungen, solange es durch die entsprechenden Empfindungen nicht zu tatsächlichen, d.h. realisierten sexuellen Handlungen mit Kindern kommt.

In einem solchen Fall würde man von pädosexuellen Handlungen bzw. von Pädosexualität (Dannecker 1987) sprechen, die damit diagnostisch in die Kategorie der »Sexuellen Verhaltensstörungen« (Dissexualität) fallen.

Gleiches gilt für die Neigung, zur eigenen sexuellen Erregung andere Menschen in intimen Situationen gezielt zu beobachten (sog. Voyeurismus) sowie für den Drang, die eigenen Genitalien vor Frauen und Kindern zu entblößen bzw. zu präsentieren und ggf. dabei zu masturbieren (sog. Exhibitionismus). Solange die jeweiligen Bedürfnisse und Impulse sich in der Fantasie der Betroffenen abspielen bzw. nicht die sexuelle Selbstbestimmung anderer Menschen beeinträchtigen, sind diese Neigungen den sexuellen Präferenzstörungen (Paraphilien) zuzuordnen.
Erst wenn entsprechende Impulse in reales, fremd beeinträchtigendes und damit dissexuelles Verhalten umgesetzt werden, verlassen diese Neigungen den Bereich der bloßen sexuellen Präferenzstörungen und werden (ggf. zusätzlich) unter der Kategorie der sexuellen Verhaltensstörungen (Dissexualität, s.u.) kodiert.

„Gefühle, Gedanken, körperliche Empfindungen sind erfahrbar.“

Olga Hildebrandt – Sexual-Paartherapie-Stuttgart – T 07115770412

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